Kleine Zeitung
August 15, 2020
Als der New Yorker Rabbi Marc Schneier vor einem Jahr im Gespräch mit der Kleinen Zeitung von einer diplomatischen Annäherung Israels mit den Golfstaaten sprach, klang das fast zu kühn, um es zu glauben.
Doch der „Eisbrecher vom Golf“ ist einer der wichtigsten Wegbereiter für die Annäherung. Schneiers Aussage war nicht prophetisch, sondern realistisch, wie sich nun zeigt. Dabei ist der Schritt nur logisch. Die Golfstaaten führen seit Jahren schon eine Art Geheimwirtschaft. Die meisten politischen und religiösen Führer am Golf haben längst erkannt, dass Israel zur politischen Realität in ihrer Region gehört. Sie teilen dasselbe Sicherheitsinteresse gegenüber dem Iran und sehen die wirtschaftlichen Chancen. Israel besitzt Wissen und Technik, die Golfstaaten Energie. Beides lässt sich gut tauschen, wenn man nur die ideologische Scheu abwirft.
Dieser erste Schritt ist aber auch ein Erfolg der Amerikaner. Mutig von allen Seiten und historisch ist er allemal. Er gehört in eine Reihe mit den Deals mit Jordanien und Ägypten. Und dafür gab es immerhin den Friedensnobelpreis.
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